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Georg
Sigl (1811-1887) der "Maschinenkönig Österreichs"
Der am 13. 1. 1811 in Breitenfurt 39 (heute
Hauptstraße 2) geborene Georg Sigl erlernte hier zwischen 1824
und 1828 bei seinem Schwager Franz Fink das Schlosserhandwerk.
1828-1832 ging er nach damaligen Brauch auf
die Walz (Wanderschaft). Anschließend ließ er sich in Wien
nieder. Dort begann dann sein kometenhafter Aufstieg zu einem Großindustriellen
der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.
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Er war ein "Maschinenkönig Österreichs",
einer der größten Lokomotivenfabrikanten, der eine Reihe
von Industrieunternehmungen sein eigen nannte. Ihm gehörten Maschinenfabriken
in Berlin, Wien und Wiener Neustadt, ein Eisenwerk in Pitten, ein Sensenwerk
in Rettenegg, ein Kohlenbergwerk in Ungarn und ein Lagerhaus in Budapest.
Zeitweise war er auch Besitzer der Triestinger Wasserleitung.

Das Gebäude des Technologischen Gewerbemuseums in Wien
beherbergte seine Lokomotivfabrik. Mehr als 2.000 seiner Dampflokomotiven
rollten über die Schienen der alten Monarchie. Er lieferte auch
nach Deutschland, Rußland und Abessinien.

Sein zweites Haupterzeugnis waren Buchdruckpressen, von
denen er einige selbst erfunden hatte. Außerdem wurden in seinen
Unternehmen eine große Anzahl verschiedener Maschinen erzeugt.
Eisenkonstruktionen für Brücken, Seilbahnen auf die Sofiealpe
und den Leopoldsberg, die Ventilationen des Allgemeinen Krankenhauses
in Wien, die alte mechanische Bühneneinrichtung der Wiener Hofoper,
die Rohrpost in Wien, Berlin und München, viele hydraulische Hotelaufzüge
usw. waren Erzeugnisse seiner Betriebe. Auch die Dachkonstruktion der
Votivkirche in Wien stammt von Georg Sigl.
Sigl war ein Genie auf technischem und organisatorischem
Gebiet und ist der einzige Breitenfurter, der nicht nur im "Österreichlexikon"
sondern auch in anderen größeren Nachschlagwerken zu finden
ist.
Durch mehrere Stiftungen für Kindergärten und
für den Pensionsfonds seiner Arbeiter brachte er es auch auf sozialem
Gebiet zu hohem Ansehen. Öffentliche Anerkenung erhielt er durch
die Verleihung des "Comthurkreuzes des Franz Josephs Ordens".
Anläßlich der Weltausstellung 1867 in Paris erhielt er die
große goldene und die silberne Medaille.
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